Über »Königliche Hoheit« II

Über »Königliche Hoheit« II

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Buchbeschreibung

»Wenn der hohe Sachverständige in meinen Schilderungen seine Wirklichkeit nicht wiedererkennt, liegt das vielleicht nicht eher an der Zuspitzung, die ich ihnen gab, der Beleuchtung, in die ich sie stellte, als an ihrer realen Unaufrichtigkeit?« Heute wissen wir, wer der »Sachverständige« ist, an den sich Thomas Mann hier im April 1910 in Erwiderung auf eine Rezension zu seinem zweiten Roman wendet: Prinzessin Fedora von Schleswig-Holstein, die Schwester der Kaiserin Auguste Viktoria. Sie hatte unter dem Pseudonym »Ein deutscher Fürst« in der Zeitschrift Der Kunstwart eine Kritik zu ›Königliche Hoheit‹ veröffentlicht und die im Roman geschilderten Zustände am Hofe als wirklichkeitsfern und nicht authentisch bezeichnet. Thomas Mann fühlte sich bemüßigt, die Aussagen zu korrigieren und richtigzustellen, die seiner Meinung nach auf einer Fehlinterpretation des 1909 erschienen Romans beruhten.